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Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) hat letzte Woche der kanadischen Firma Vermilion Energy die Erlaubnis zum Betreten eines Bohrplatzes in Kroge für die Erdgasgewinnung erteilt. Es handelt sich um eine so genannte Streitentscheidung nach § 40 des Bundesberggesetzes.

Mit dieser Entscheidung des Wirtschaftsministeriums wird nun eine neue Ära eingeleitet.

Irgendwie lag es auch jetzt in der Luft, dass etwas in Sachen Bohrungen passieren würde. Gerade am Sonntag (28. Juni) hatten wir uns im Aktionsbündnis auf eine erste Zusammenkunft nach Corona für den 10. Juli verabredet, um einfach mal wieder persönlich zu besprechen, wie wir weiter am Widerstand arbeiten wollen: Wann starten wir mit der Online Petition, wie arbeiten die Unterschriftensammler weiter, wie können wir wieder einmal in die Öffentlichkeit kommen? Nun gibt es die Entscheidung, dass das LBEG die Aufsuchungserlaubnis für Vermilion in Kroge (Wisselshorst Z1) erteilt. Der sog. Streitentscheid wurde also zugunsten von Vermilion entschieden. Der Verpächter muss die Fläche weiterhin an Vermilion verpachten, die sie jetzt betreten dürfen; damit sind allerdings noch keine Erkundungsbohrungen erlaubt, die müssen gesondert beantragt und genehmigt werden. Vermilion ist aber jetzt einen Schritt weiter. Wir sind fassungslos! War unser nun schon bald zweieinhalbjähriger Widerstand mit vielen Aktionen für die Katz? 

Wir haben immer noch gehofft, wie auch alle die, die gegen neue Bohrungen ihre Unterschrift geleistet haben (mehr als 16.000 Unterschriften) oder die Kommunal- und Kreispolitik, die sich mit ihren Resolutionen gegen neue Bohrungen ausgesprochen haben und auch gerade die direkten Anlieger, dass es vielleicht doch nicht dazu kommt. Und auf der Podiumsdiskussion am 22. Januar im Kurhaus wurde auch gesagt, dass unser Widerstand doch zumindest einen ordentlichen Zeitverzug gebracht habe und vielleicht auch noch mehr. Und nun das.

Wieso ist bitte schön die Erdgasförderung aus neuen Bohrlöchern ein gemeinwohlorientiertes Anliegen? Da werden wieder einmal wirtschaftliche Interessen über Umwelt und Gesundheit gestellt. Darüber hinaus wurde immer wieder versichert, dass es quasi keine „Enteignung“ geben würde. Hier hätten wir von unserer Landesregierung mehr erwartet und nicht, dass sie sich hinter Gesetzen und Verordnungen versteckt. Niedersachsen hätte hier die Chance gehabt, in Sachen Klimawandel einen wichtigen Schritt nach vorne zu gehen und Vorbild zu sein. Natürlich muss man aber auch anerkennen, dass die niedersächsische Landesregierung eine Bundesratsinitiative zur Überarbeitung des verkrusteten Bergrechts initiiert hat.

Mit unserer geplanten Petition an den Bundestag wollen wir das in Berlin unterstützen und hoffen auf die Hilfe der entsprechenden Stellen der Bundesregierung.

Aber erst einmal heißt es Ruhe bewahren. Corona hat noch mal einen Zeitversatz mit sich gebracht und die Hoffnung, dass sich Vermilion zurückziehen würde, hat sich leider nicht bewahrheitet und auch die Hoffnung, dass sich das Wirtschaftsministerium auf die Seite der Bevölkerung schlägt, hat sich ebenfalls nicht erfüllt.

Wir bleiben weiter am Ball und werden unsere nächsten Schritte und Aktionen genau überlegen. Zumal wir auch noch weitere geplante Bohrungen in Dorfmark, Oerbke und Bleckwedel vor uns haben. Wir sind viele Aktive und der Großteil der Bevölkerung in den betroffenen Gebieten steht hinter uns.

Wir stecken den Kopf nicht in den Sand!

Am Mittwoch, dem 13.11.2019, reisten wir mit drei Personen vom „Aktionsbündnis gegen Gasbohren“ nach Kassel zur Documenta Halle. Anlass war ein großer Festakt der Firma Wintershall/ DEA zum 125-jährigen Jubiläum von Wintershall.

Vor Ort trafen wir uns mit Leuten der Bürgerinitiative NoMoorGas aus Ottersberg und Umgebung sowie Umweltschützern aus Kassel. Einlass der Gäste war ab 16.00Uhr geplant und so positionierten wir uns pünktlich am Eingangsportal.

...weiterlesen "Sie feiern sich…dabei gibt es nichts zu feiern!"

Am 08.09.2019 reisten wir mit zehn aktiven Leuten klimaneutral mit der Bahn nach Berlin. Dem Aufruf folgend, man könne am „Tag der Ein- und Ausblicke“ mit Abgeordneten des Bundestages in ein persönliches Gespräch kommen und seine Anliegen vortragen machten wir uns auf den Weg.

...weiterlesen "Aktionsbündnis gegen Erdgasbohren im Heidekreis besucht den Bundestag in Berlin"

Über die vielen Jahre der Erdgasförderung sind überall in der Region Probleme aufgetaucht, die die Menschen so nicht mehr hinnehmen wollen – bei der Verpressung von Lagerstättenwasser, beim Abfackeln des Gases, bei schlecht befestigten Bohrplätzen oder beim Fracking. Auch die immer noch ungeklärte Häufung von Krebsfällen in der Region Bothel/Hemslingen/Rotenburg in der Nähe vieler Gasförderplätze mache den Menschen Angst. So fasste der grüne Bundestagsabgeordnete Sven-Christian Kindler die Lage zu Beginn einer Diskussionsveranstaltung zusammen, zu der er gemeinsam mit seiner Kollegin Julia Verlinden nach Dorfmark geladen hatte. Letztlich zeige sich in den gefährlichen Nebenwirkungen eine viel zu schwache Regulierung der Erdgasförderung durch das Landesbergamt, dass sich auf veraltetes Bergrecht stütze, so Kindler.

...weiterlesen "Lebhafte Diskussion über Risiken und Nebenwirkungen der Erdgasförderung in Dorfmark"

Am 15.03.2019 hatten Vertreter des Aktionsbündnisses die Möglichkeit,
in Hannover Ihre Anliegen dem niedersächsischen Wirtschaftsminister Bernd Althusmann, dem Präsidenten des Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) Andreas Sikorski und Mitarbeiten aus dem Umwelt-, Sozial-, Gesundheits- und Wirtschaftministeriums vorzutragen.

6 Abgesandte aus dem Heidekreis sind der Einladung der Landtagsabgeordneten Gudrun Pieper, Karl-Ludwig von Danwitz und Sebastian Zinke gefolgt.
Sie konnten gemeinsam mit Vertretern aus den Landkreisen Verden, Rotenburg (Wümme) und Ostenholz verschiedenste Themen anreißen,
die die jeweiligen Landkreise bewegen.

Auch die zu diesem Zeitpunkt bereits 5.500 gesammtelten Unterschriften gegen die im Heidekreis geplanten Bohrungen wurden an diesem Termin übergeben und konnten unser Anliegen eindrucksvoll unterstreichen.

Danke an dieser Stelle an alle, die bereits unterschrieben haben!
Wer seine Unterschrift in dieser Sache noch leisten möchte, kann uns gerne kontaktieren.

Um die angeführten Aspekte eingehender besprechen zu können, wird es in naher Zukunft ein weiteres Treffen mit dem Wirtschaftsminister geben.



Beim Arbeitstreffen in Dorfmark wurden erste Erfolge der Aktivitäten deutlich

Wenige Tage vor einer erneuten Vermilion-Infoveranstaltung, die am 11. März im Kurhaus Bad Fallingbostel stattfinden soll, tagte in Dorfmark das Aktionsbündnis gegen Gasbohren. Über 80 Aktive folgten den Ausführungen über die aktuelle Lage. Zunächst gaben Wiebke Ehlers und Hans Heinrich von Hofe einen Überblick zum aktuellen Sachstand, bevor Akteure von verschiedenen Arbeitsgruppen von ihren Tätigkeiten berichteten.

...weiterlesen "Im Aktionsbündnis gegen Gasbohren keimt Hoffnung"

Vortrag von Wilfried Stegmann, Erzählcafé am 7. Februar 2019 in Bad Fallingbostel

Die erste Entdeckung von Erdgas ist auf 6000 v. Chr. datiert. Die ersten Funde wurden im heutigen Iran gemacht, wo schon damals dieses sogenannte „ewige Feuer“ urkundlich erwähnt wurde. Die erste praktische Nutzung von Erdgas erfolgte jedoch in China. Dort wurde es um 900 v. Chr. zur Trocknung von Salz verwendet. Die Erdgasindustrie begann in den USA im Jahr 1825 im Westen des Bundesstaates New York. USA forcierten im Laufe der Zeit die Erdgasgewinnung und dominieren sie bis heute. Bis 1960 betrieben sie 80 % der globalen Erdgasförderung. Heute wird Erdgas vor allem in USA, Russland, Iran, Kanada gewonnen.  Auffällig: Die Erdgasindustrie wird weltweit stark von amerikanischen und kanadischen Unternehmen geprägt.

...weiterlesen "Ist Erdgas eine saubere Energie?"

Der Bericht in der WZ zur Veranstaltung ist eine echte Lese-Empfehlung. Er beschreibt sehr klar das Desaster des sog. „Nachbarschaftsforums“ von dem Gas- und Ölförderunternehmen Vermilion am 29.01.2019 im Kursaal in Bad Fallingbostel. Die Besucher haben viel erlebt: von der Ausladung von Angemeldeten bis hin zur „Flucht“ des Generalbevollmächtigten Dr. Rückheim durch die Küche des Restaurants nach der Vorstellung, weil noch 5 friedliche Menschen vor dem Kursaal standen… wenn das Thema nicht so ernst wäre und nicht so offen auf Werten wie Respekt und Ehrlichkeit herum getrampelt worden wäre, könnte der Verdacht aufkommen, dass es sich um eine Realsatire nach tiefschwarzen Humor gehandelt hat. Zwischenfazit: Dialog fulminant gescheitert!

...weiterlesen "Versagen auf ganzer Linie"

Der Erdgas- und Erdölproduzent Vermilion Energy Germany hat am 29.01.2019 ab 18.00 Uhr im Kurhaus in Bad Fallingbostel zu einem sogenannten Nachbarschaftsforum eingeladen.
Thema war die im Raum Dorfmark geplante Erkundungsbohrung zur Förderung von Erdgas.

Es wurde um Anmeldung via E-Mail gebeten. Kontrolliert hat dies jedoch niemand.
Das Sicherheitspersonal zählte stattdessen leise mit und verschloss bei der maximalen Teilnehmerzahl von etwa 170 Besuchern die Türen.
Bedauerlich für alle Angemeldeten, die keine kurzfristige Absage mehr erhalten hatten.

...weiterlesen "Nachtrag zum Nachbarschaftsforum am 29.01.2019 in Bad Fallingbostel"