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Versagen auf ganzer Linie

Der Bericht in der WZ zur Veranstaltung ist eine echte Lese-Empfehlung. Er beschreibt sehr klar das Desaster des sog. „Nachbarschaftsforums“ von dem Gas- und Ölförderunternehmen Vermilion am 29.01.2019 im Kursaal in Bad Fallingbostel. Die Besucher haben viel erlebt: von der Ausladung von Angemeldeten bis hin zur „Flucht“ des Generalbevollmächtigten Dr. Rückheim durch die Küche des Restaurants nach der Vorstellung, weil noch 5 friedliche Menschen vor dem Kursaal standen… wenn das Thema nicht so ernst wäre und nicht so offen auf Werten wie Respekt und Ehrlichkeit herum getrampelt worden wäre, könnte der Verdacht aufkommen, dass es sich um eine Realsatire nach tiefschwarzen Humor gehandelt hat. Zwischenfazit: Dialog fulminant gescheitert!

Solche Unternehmen, die mit viel Geld in der Hand nicht einmal in der Lage sind, eine professionelle Öffentlichkeitsarbeit auf die Füße zu stellen, und Formate wie den „Fish Bowl“ wählen, um potentielle Diskutanten von Vornherein einzuschüchtern und deren Vertreter dann noch in beispielloser, eiskalter Überheblichkeit verbal auf eine weinende junge Mutter eindreschen, sollen professionell und integer genug sein, um Erdgas fördern zu dürfen? Die Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) hätte die Möglichkeit, diesem Unternehmen auf den Zahn zu fühlen und die Ortskenntnis von Anwohnern und regional ansässigen Unternehmen mittels öffentlicher Beteiligung in eine allgemeine Umweltverträglichkeitsprüfung einfließen zu lassen, damit das Vorhaben abgesichert und kontrolliert umgesetzt werden kann, wenn es denn so unumgänglich wäre. Es wäre am Veranstaltungsabend großartig gewesen, wenn Vertreter der beiden zuständigen Ministerien und es LBEG das „Kommunikations-Waterloo“ von Vermilion und die offensichtlich fehlende Professionalität live hätten erleben können…

Fazit für mich: Der Fisch beginnt vom Kopfe an zu stinken… und wenn Geschäftsführer, Generalbevollmächtigter und Leiterin der Kommunikation (in Persona auch Leiterin des Standortes Berlin) sich dermaßen inkompetent verkaufen, wie erst muss die Ausführung der eigentlichen Kernkompetenz – das Fördern von Erdgas – zu erwarten sein? 

Das alles gleicht einem Albtraum, aus dem wir hoffentlich alle baldmöglichst wieder aufwachen dürfen.

Ein Beitrag von Wiebke Ehlers