Am 08.09.2019 reisten wir mit zehn aktiven Leuten klimaneutral mit der Bahn nach Berlin. Dem Aufruf folgend, man könne am „Tag der Ein- und Ausblicke“ mit Abgeordneten des Bundestages in ein persönliches Gespräch kommen und seine Anliegen vortragen machten wir uns auf den Weg.
Dort angekommen machten wir uns sofort auf den Weg zum Petitionsausschuss, der auch als „ Anwalt der Bürger“ bezeichnet wird. Wir übergaben die mittlerweile 14.200 in Handsammlung gesammelten Unterschriften gegen die geplanten Erdgasbohrungen im Heidekreis. Zudem ließen wir uns von einem Petitionsausschussmitglied beraten, wie eine Petition verfasst wird.
Danach nahmen wir u.a. an der Podiumsdiskussion „Energiepolitik und Energiewende“ mit verschiedensten Abgeordneten aller Fraktionen des Deutschen Bundestages teil. Anschließend begaben wir uns auf Fraktionsebene oberhalb des Plenarsaals, um mit Abgeordneten aller Fraktionen über unseren Protest zu sprechen und unsere Forderungen zu übermitteln.
Aufgrund zahlreicher Schadensereignisse der Erdöl- und Erdgasindustrie in jüngster Vergangenheit (Hankensbüttel, Emlichheim) fordern wir, dass die heimische Erdöl- und Erdgasindustrie nicht weiter ausgeweitet und der Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen schneller als beschlossen vollzogen wird.
Außerdem müsse eine, nicht dem Landesbergamt unterstellte Kontrollbehörde geschaffen werden, die bestehende Förderstellen, Deponien und Verpressplätze jährlich auf ihre Sicherheit und Funktion überprüft. So sollen die gewonnenen Messdaten von Wasser-, Luft- und Bodenproben der Öffentlichkeit zugänglich macht werden. Damit die Gesundheit der Menschen und nicht der größtmögliche Profit der Unternehmen im Vordergrund stehe, fordern wir zudem, dass eine allgemeine Pflicht zur Umweltverträglichkeitsprüfung bei Erdgas- und Erdölförder-projekten eingeführt wird. Wir hatten den Eindruck, bei den Abgeordneten auf offene Ohren zu stoßen.
Nachlese des Tages: Wir haben einige sehr vielversprechende und gute Gespräche mit einzelnen Abgeordneten des Bundestages geführt und darüber hinaus Empfehlungen erhalten, wie wir als Aktionsbündnis weiter verfahren sollen und so unseren Forderungen Nachdruck verleihen. Mit dem Gefühl bei einigen Politikern Eindruck hinterlassen zu haben traten wir etwas erschöpft, aber zufrieden am Abend die Heimreise an.