Am Mittwoch, dem 13.11.2019, reisten wir mit drei Personen vom „Aktionsbündnis gegen Gasbohren“ nach Kassel zur Documenta Halle. Anlass war ein großer Festakt der Firma Wintershall/ DEA zum 125-jährigen Jubiläum von Wintershall.
Vor Ort trafen wir uns mit Leuten der Bürgerinitiative NoMoorGas aus Ottersberg und Umgebung sowie Umweltschützern aus Kassel. Einlass der Gäste war ab 16.00Uhr geplant und so positionierten wir uns pünktlich am Eingangsportal.
Mit unseren Transparenten, Kreuzen, Westen und Bannern machten wir den ankommenden Gästen unmissverständlich klar, dass wir gegen neue Erdgas-und Erdölbohrungen sind und forderten, dass Trinkwasserschutz wieder Vorrang vor der Rohstoffgewinnung haben muss. Etliche herannahende Gäste und Festredner mussten so an uns vorbei. Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier reiste mit dem Hubschrauber an und verschwand ziemlich schnell im Gebäude. Mit dem ehemaligen Umwelt-, Wirtschafts- und Außenminister Sigmar Gabriel, der eine Festrede über das Thema „Europas Zukunft in unruhigen Zeiten“ halten musste, kamen wir ins Gespräch. Wir machten ihm sehr deutlich, dass die weitere Förderung von fossilen Rohstoffen ein fataler Fehler sei. Sowohl die nationalen, als auch die Pariser Klimaziele erfordern einen sofortigen Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen. Sigmar Gabriel konnte unsere Haltung nicht nachvollziehen und plädierte sogar für eine Ausweitung der Erdgasförderung. Die Pressesprecherin des Wintershall/ DEA-Konzerns Frau Flemming erkannte uns und unsere Transparente wieder ( erstes Aufeinandertreffen im August in Emlichheim an der Bohrstelle Em 132) und beteuerte noch einmal die überaus wichtige Rolle von Erdgas in der Energiewende als sogenannte „Brückentechnologie“. Dabei erschien längst im September 2019 die Studie der EnergyWatchGroup, die zu dem Schluss kommt, dass Erdgas keinen Beitrag zum Klimaschutz leistet (Traber/Fell). Wieder einmal war es wichtig, dass wir vor Ort waren und unseren Widerstand sichtbar gemacht haben. Und vielleicht ist der ein oder andere auch zu dem Schluss gekommen, dass es gerade gar nichts zu feiern gab.