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Niedersachsen will früher klimaneutral werden

Der niedersächsische Landtag beschloss am 11. Dezember 2023 eine Änderung des Klimagesetzes. Kernpunkt der Reform ist es, das Ziel der Klimaneutralität um 5 Jahre auf 2040 vorzuziehen – ein hoch ambitioniertes Ziel -. Dies ist den Mitgliedern der Regierungskoalition sehr wohl bewusst, und dennoch trauen sie Niedersachsen das zu. Hut ab!

Und es ist so wichtig, dass schneller gehandelt wird. Auch die großen Wassermassen in den letzten Wochen hier bei uns werden auf den Klimawandel zurückgeführt. Experten haben uns das im Juni 2023 genauso für die Zukunft auf dem Klimaforum vom Heidekreis vorhergesagt: Trockene Sommer und im Winter viel Regen. Auch in den Medien hören wir bald täglich von Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Dürren oder Wirbelstürmen.

Seit Jahrzehnten redet die ganze Welt darüber, dass dringend was getan werden muss, zuletzt auf der Weltklimakonferenz (COP28) in Dubai. Die Delegierten von 197 Staaten einigten sich zumindest auf die Abkehr von fossilen Brennstoffen. Die einen sprechen von einem Erfolg, die anderen sagen, der Ausstieg müsste viel schneller gehen: Niedersachsen gehört zur letzten Gruppe und geht es konsequent an.

Wir werden uns also früher von den fossilen Energieträgern verabschieden und somit auch vom Erdgas. Der Spiegel schrieb bereits im September 2023 dazu: „Deutschlands Gasnachfrage wird bis 2030 deutlich einbrechen, Fachleute warnen vor neuen Gasförderprojekten für den hiesigen Markt“.

Firmen wie Vermilion Energy oder Wintershall Dea sollten sich also gut überlegen, ob sie noch in neue Bohrungen investieren wollen. Die sog. Amortisationszeit für die hohen Investitionen verkürzt sich deutlich; aber auch andere Gründe, wie die Versorgungssicherheit, stehen nicht mehr im Vordergrund, 4 Terminals laufen bereits und Norwegen und andere Länder liefern mehr. Aktuell ist der halbe Winter 23/24 schon rum und die Speicher sind noch zu 90 % gefüllt.

Ich hoffe weiter, dass wir hier vor Ort keine neuen Bohrungen bekommen, der Gesundheit und Umwelt zuliebe.

Hans-Heinrich von Hofe
Aktionsbündnis gegen Gasbohren Bad Fallingbostel