Um uns ein Bild vor Ort machen zu können und um gegen die gängige Erdöl-und Erdgasförderung in Niedersachsen zu demonstrieren, brachen wir am 16.08.19 mit einem Duzend Demonstranten in Richtung Emlichheim auf.
Dort angekommen positionierten wir uns gemeinsam mit der Bürgerinitiative „NOMOORGAS“ aus Rotenburg zunächst vor dem Betriebsgelände der Wintershall Dea. Diese Firma ist für das dortige Erdölfeld und somit auch für die Leckage an der Bohrung Em 132 verantwortlich. Über Jahre sind dort über 200 Millionen Liter Lagerstättenwasser ausgetreten. Nachdem uns die örtliche Presse und drei Fernsehteams interviewt hatten, erschien der niedersächsische Wirtschaftsminister Bernd Althusmann beim Unternehmen und begrüßte uns ebenfalls. Seinen Terminen folgend betrat er das Firmengelände der Wintershall Dea.
Unterdessen positionierten wir uns an der circa 1km entfernten Einpressbohrung Em 132, die der Konzern zuvor ordentlich herausgeputzt hatte. Für uns alle erschreckend war die Tatsache, dass von der dortigen Bevölkerung kein Mensch, außer einem zufällig fahrradfahrenden Kreistagsabgeordneten der Grünen, niemand anwesend war und sich für diese massive Umweltkatastrophe interessierte.
Die Pressesprecherin der Wintershall Dea ging mit uns auf den Bohrplatz. Auf unsere Fragen, ob es Karten darüber gebe, wie die Grundwasserströme in der Tiefe verlaufen und wohin das verunreinigte Grundwasser nach der geplanten Absaugungsbohrung gebracht werde, hatte sie zu diesem Zeitpunkt keine Antworten. Noch erschreckender war allerdings, dass wir an dem Bohrplatz selbst weder arbeitende Brunnenbauer, noch Labormitarbeiter antrafen. Man begründete es damit, dass es Freitagnachmittag sei.
„Mit höchster Priorität die Sanierung des Schadens vorzunehmen“ sieht allerdings anders aus…..