Eigentlich wissen alle über die Haltung von Landrat Manfred Ostermann zu den geplanten Gasbohrungen im Raum Bad Fallingbostel Bescheid: er ist strikter Gegner neuer Bohrungen im Heidekreis. Spätestens nach einer Podiumsdiskussion im Kurhaus von Bad Fallingbostel im Januar 2020 sollte jedem klar sein, dass es keine weiteren Bohrungen im Heidekreis geben wird. Ostermann untermauert das mit der vom Kreistag beschlossenen Resolution gegen Bohrungen und mit der Änderung des Raumordnungsprogramms für den Heidekreis. Auch gibt er noch mal den Hinweis, dass bisher in Niedersachsen in den letzten 30 Jahren keine Bohrung gegen den Willen eines Landkreises genehmigt wurde.
Das sind wohlklingende Aussagen für die Mitglieder des Aktionsbündnisses, die sich vergangenen Dienstag (31. Aug.) im Deutschen Haus in Dorfmark versammelt hatten, um genau das von ihm zu hören, aber auch, um dem Kandidaten Manfred Ostermann weitere Fragen zu stellen und ihm auf den Zahn zu fühlen.
Zum Thema der geplanten Bohrungen gab Hans-Heinrich von Hofe vom Aktionsbündnis einen kurzen Überblick der bisherigen Ereignisse. Anfang 2018 gab es die Ankündigung zu Bohrungen durch den kanadischen Konzern Vermilion Energy, im selben Jahr gründete sich das Aktionsbündnis gegen Gasbohren und bis heute ist noch kein Bohrturm aufgestellt. Viele öffentliche Veranstaltungen und Sitzungen prägten diese mittlerweile mehr als 3 Jahre. So könnte man das kurz zusammenfassen. Die Medien hätten darüber gut berichtet.
Landrat Ostermann lobte ausdrücklich das Engagement und forderte das Aktionsbündnis auf, auch weiterhin den Widerstand aufrechtzuerhalten. Nur dem Widerstand sei es zu verdanken, dass es noch nicht zu den Bohrungen gekommen sei.
Insgesamt wurde mit den weiteren Themen des abends ein Bogen von den geplanten Bohrungen im Heidekreis zum Klimawandel weltweit gespannt. Dies ist auch zulässig und richtig, da es bei dem fossilen Brennstoff Erdgas auch um einen großen Verursacher der Erderwärmung geht, was viele Jahrzehnte nicht so gesehen wurde.
Schwerpunkt der weiteren Diskussion war die Energiewende, der sich auch der Heidekreis in den kommenden Jahren widmen wird, um bis 2040 das Ziel, in Niedersachsen den Energiebedarf komplett durch erneuerbare Energien zu decken, zu erreichen.
Dabei ist, so Ostermann, das Integrierte Klimaschutzkonzept für den Heidekreis fortzuschreiben und das Regionale Raumordnungsprogramm für die Ausweisung weiterer Vorrangstandorte für zusätzliche Windkraftanlagen anzupassen. Neben Photovoltaik auf ausgewiesenen Frei- und geeigneten Dachflächen wird optimiertes Energiemanagment mit dem Ziel einer dauerhaften Einsparung des Energieverbrauchs im Landkreis Schwerpunktarbeit der kommenden Jahre sein.